Die Aufgabe eines guten Nackenstützkissens ist es den Kopf gut abzustützen im Nachtschlaf, um die Wirbelsäule in eine orthopädisch gute Schlafhaltung zu bekommen. Der Kopf sollte nicht nach unten oder nach oben abgeknickt und damit der Nacken überdehnt sein.
Wenn die Halswirbelsäule als Verlängerung der Wirbelsäule nämlich abgeknickt wird, dann gibt es Probleme mit Verspannungen im Nacken und Schmerzen im Schulterbereich. Bildlich gesprochen sollte die Wirbelsäule von unten nach oben in einer horizontalen und geraden Linie sein. Vergleich dazu meine folgende Illustration.
Der Grund wieso ein Nackenstützkissen gekauft werden sollte
Nackenkissen haben einen elastischen Kern. Meist ist dieser aus Viscoschaum, manchmal aus einer Visco-Latex Kombination. Bei billigen Kissen aus Kaltschaum, was ich nicht empfehlen würde. Durch diesen speziellen Schaumkern gibt das Kissen so weit nach, dass der Kopf und die Schultern (die nicht auf dem Kissen liegen sollten) in eine optimale Position kommen. Gerade beim Seitenschläfer bekommt man dann die gerade Wirbelsäule und damit die perfekte Schlafhaltung.
Hat man diese Schlafposition, dann gehören Verspannungen in der Nackenmuskulatur, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen der Vergangenheit an. Zumindest wenn die Ursache eine schlechte Schlafhaltung war. Natürlich gibt es auch noch viele andere Ursachen für diese Probleme.
Das richtige Nackenkissen für jeden Schlaftyp
Eines gleich vorweg: Nackenstützkissen sind vor allem für Seitenschläfer ideal. Auch Rückenschläfer können davon profitieren, aber schon weniger. Beim Bauchschläfer wird das ganze problematisch, da man hier immer den Kopf abgeknickt. Deshalb schlafen viele Bauchschläfer auch ganz ohne Kissen. Hier ist vielleicht ein extrem weiches Federkissen doch die bessere Wahl, damit die Halswirbelsäule nicht zu stark gebogen wird.
Die ideale Schlafposition für Seitenschläfer
Die meisten Bundesbürger bevorzugen die Seitenlage beim Schlafen. Ich gehöre auch dazu. Schläft man auf der Seite, dann ist das Problem, dass bei einem schlechten Kissen der Kopf abgeknickt und es zur Überdehnung kommt. Ideal ist die Schlafhaltung dann, wenn der Kopf genau waagrecht liegt und zwar in einer geraden Linie der Wirbelsäule. Auf der folgenden Abbildung könnt ihr das sehen.
Ein zu hohes oder zu niedriges Kissen führt zur Überdehnung und damit Verspannungen. Die Wirbelsäule wird gebogen und das merkt man am Morgen. Deshalb muss die Höhe des Nackenstützkissen auf die Schulterbreite und Kopfform des Schlafenden angepasst werden. Immer unter dem Aspekt, dass der Kopf eine Verlängerung mit gerader Linie zu Wirbelsäule sein sollte.
Die ideale Schlafposition bei Rückenschläfern
Bei Rückenschläfern muss das Kissen deutlich niedriger sein. Das gilt auch für das Nackenkissen. Denn der Höhenunterschied zwischen Rücken und Kopf ist nicht so groß. Auf meiner folgenden Abbildung kannst Du das sehen. Auch hier ist es wieder ideal, wenn eine gerade Linie – quasi wie ein Lineal – durch den Körper geht. Die Wirbelsäule darf einfach nicht überdehnt, geknickt und gebogen werden. Das ist immer das wichtigste.
In der Illustration kann man sehen, was eine gute Kissenhöhe ist und was eine schlechte Höhe darstellt. Probiert das einfach bei Euch zu Hause im Bett aus. Ein Helfer muss Euch dann ein Foto machen und ihr könnt das ganze kontrollieren.
Unterschiedliche Kissen für unterschiedliche Personen
Aus dem vorher von mir geschriebenen folgt eines ganz klar: es gibt nicht das eine perfekte Kissen für jede Person. Denn die Kissenhöhe ist abhängig von:
- Schulterbreite,
- Kopfform
- und Schlafposition.
Welches Material ist zu empfehlen
Wer zum ersten Mal auf einem Nackenkissen schläft, der wundert sich wie hart das Kissen gegenüber einem weichen Federkissen ist. Das ist gewollt. Federkissen und Daunenkissen bieten in der Regel fast überhaupt keine Stützkraft. Man sinkt in sie ein und fühlt sich eigentlich ganz wohl dabei. Das Problem ist aber eine schlechte Schlafpositionen, wegen einer geknickten (Hals)Wirbelsäule.
Kennzahl für die Qualität eines Schaumkerns
Raumgewicht (RG)
Das Raumgewicht ist ein Qualitätsmerkmal von Schaumkernen, egal ob Viscoschaum oder Kaltschaum, und gibt an wie viel ein Schaum auf 1 m³ wiegt. Anders formuliert: wie viel Kilogramm Rohmasse ist in einem Kubikmeter Schaumstoff aufgeschäumt worden.
Kaltschaum, Viscoschaum und Latex
Die billigsten Nackenstützkissen sind meistens aus einem Kaltschaum hergestellt. Besser wie ein Federkissen, aber nicht optimal. Ich würde immer zu einem Kissen mit einem guten Visco-Schaum (hohes Raumgwicht) raten. Die Anpassung an die eigene Kopfform ist einfach viel besser und vor allem haben diese Kissen einen Memory-Effekt. Sie erinnern sich sozusagen an Deine persönliche Kopf- und Nackenform. Sobald Körperwärme auf das Kissen kommt, gehen sie sehr schnell wieder in diese Form zurück und bieten damit optimale Unterstützung für einen orthopädisch gesunden Schlaf.
Manche teurere Modelle sind mit einem Kern aus Latex ausgestattet. Man könnte auch Kautschuk sagen. Sie sind deutlich weicher als die Vertreter aus Kaltschaum und Viskoseschaum. Wer zu starkem Schwitzen neigt, der könnte über den einen Latex Kern nachdenken. Die Feuchtigkeitsregulierung ist sehr gut.
Warum nicht im Fachhandel kaufen?
Nach meiner Erfahrung nach ist die Auswahl bei den Fachhändlern extrem klein. Die meisten Händler haben sich auf einen oder maximal 2 Hersteller festgelegt und empfehlen auch nur Kissen von diesen Herstellern. Wo da die Objektivität ist? Um Rabatte zu bekommen müssen kleine Fachhändler natürlich auch gewisse Mengen abnehmen. Das wissen auch die Hersteller und binden so kleinere Geschäfte an sich.
Ein großes Sortiment ist für diese Fachhändler einfach zu teuer und die Rabatte bei den Herstellern bei niedrigen Einkaufsmengen einfach nicht vorhanden. Meine persönlichen Erfahrungen waren das mir immer versucht wurde ein bestimmtes Kissen auf zu quatschen. Auswahl war nicht vorhanden in aller Regel.
Vorteile beim Online-Kauf
Deshalb habe ich schnell angefangen meine Kissen online zu kaufen. Zum Einen ist es dort meistens deutlich günstiger und zum Anderen sind bestimmte Kissen einfach überall gleich. Ob ich ein Kissen beim Fachhändler oder online kaufe, das macht für mich keinen Unterschied. Es ist immer das gleiche Kissen, aber im Internet eben oft sehr viel günstiger.
Welche Kissengröße soll ich kaufen?
Schaut man sich die Auswahl bei Nackenkissen an, dann hat sich das Problem meist schnell erledigt. Die meisten Modelle haben die Maße von 40 x 80 cm. Das ist eine praktische Größe für diese Kissen. Im Gegensatz zu normalen Federkissen, die meistens mit 80 x 80 cm ausgeliefert werden.
Da man beim Schlafen nicht mit der Schulter auf den Nackenkissen liegen sollte, ist 40 cm einfach besser geeignet. Ansonsten würde man im Schlaf dazu neigen mit der Schulter auf dem Kissen zu legen, was die orthopädisch gesunde Schlaflage sofort aushebeln würde. Trotzdem kann man normale Kissenbezüge nutzen. Den 80 x 80 Bezug kann man einfach umschlagen und dann auch auf ein 40 x 80 cm Nackenkissen beziehen.