Der nächtliche Schlaf dient der Regeneration des Körpers. In der Nacht ist das gesamte Nervensystem, sind alle Organe damit beschäftigt, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die richtige Schlafposition trägt entschieden dazu bei, dass dies Deinem Körper auch gelingt. Viele Menschen erwachen morgens aber alles andere als entspannt und gestärkt.
Nacken- und Kopfschmerzen sind deutliche Signale, dass bei der nächtlichen Erholung etwas schiefgegangen ist. Das kann viele Ursachen haben. Erfahre, was sich gegen morgendliche Nacken- und Kopfschmerzen tun lässt.
Ursachen für Nackenschmerzen nach dem Schlafen
Du erwachst fast jeden Morgen mit mehr oder weniger starken Nackenschmerzen, die häufig auch von Kopfschmerzen begleitet werden?
Sitzposition bei der Arbeit am Bildschirm
Nackenverspannungen entwickeln sich häufig bereits am Tage. Sie rühren oft von schlechter Sitzposition bei der Arbeit her. Wer stundenlang angespannt auf den Monitor blickt, bewegt den Kopf meist den Kopf zu wenig. Rücken- und Nackenmuskeln verspannen sich. Mach im Stundenabstand ein paar kurze Entspannungsbewegungen.
Wende zwischendurch den Kopf einmal einem anderen Blickziel zu. Das entspannt auch die Augen und lockert den Rücken. Die Verspannungen vom Tag werden abends mit ins Bett genommen.
Matratze und Kopfkissen
Jetzt gibt es die Chance, den Nacken zu entspannen. Eine falsche Matratze, ein ungeeignetes Kopfkissen, unruhiger Schlaf sind dem jedoch hinderlich. Morgens sind die Nackenschmerzen dann häufig noch heftiger als am Tag.
Werden die Nacken- und Kopfschmerzen noch von anderen Gelenkschmerzen, Mattigkeit und Unwohlsein begleitet, kann sich eine Erkältung oder ein anderer Infekt anbahnen. Ist das nicht der Fall, solltest Du einen Arzt konsultieren. Die Schmerzen können auf Fehlstellungen der Wirbelsäule, Gelenkerkrankungen oder Erkrankungen an der Halswirbelsäule zurückgehen.
Sportliche Überforderung und falsche Haltung
Morgendliche Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich können auch von sportlichen Überforderungen herrühren. Hast Du Dich vielleicht nicht ausreichend aufgewärmt, nicht die vorschriftsmäßigen Pausen gemacht, falsche Haltungen beim Hanteltraining eingenommen, anschließende Lockerungsübungen vergessen? Die richtigen Tipps hat ein guter Trainer.
Schlafposition bei Schwangeren
Schwangere haben in der letzten Phase der Schwangerschaft oft Probleme mit der Schlafstellung. Hier können Massagen, entspannende Kräutersalben, Entspannungsübungen, Yoga können helfen. Ratschläge gibt es vom Gynäkologen oder Orthopäden.
Kopfkissen und Matratze – Was ist eine gesunde Schlafposition?
Eine falsche Matratze und ein falsches Kopfkissen können zum Dauerauslöser von Nackenschmerzen und Spannungskopfschmerz werden. Ist die Matratze zu weich, sinkt Dein Körper von der Schulter bis zur Wade ab. Bis hinauf zum Nacken nimmt die Wirbelsäule eine völlig unnatürliche Haltung ein. Hals und Kopf liegen nicht entspannt auf, sondern versuchen der Fehlhaltung entgegenzuwirken, was die Halswirbelsäule überfordert.
Eine unnachgiebige, zu harte Matratze ist nicht gesünder. Auch hier sind Verspannungen vorprogrammiert. Die richtige Matratze soll unter Schulter und Hüfte etwas nachgeben (siehe Illustration oben) und trägt zum entspannten Schlaf bei.
Viele haben ein falschen Kopfkissen
Beim Kopfkissen kannst Du ebenso viel falsch machen. Es sollte weder zu dick, zu weich noch steinhart sein. Nackenschmerzen können durch Kissen verursacht werden, bei denen der Kopf beim Schlafen steil über der Schulter angehoben wird.
Reicht das große Kopfkissen bis zu den Schulterblättern oder gar darunter, macht es die Matratzenfunktion zunichte. Viele Menschen lieben Federfüllungen. Dann sollte es aber eine gute Federfüllung sein, die nicht allzu schnell verklumpt. Idealerweise werden Federkissen im Trockner getrocknet, das verhindert ein Verklumpen. Antiallergiekissen werden zur Milbenvermeidung nicht mit Federn, sondern mit hochwertigen Schaumstoffen gefüllt und haben spezielle Bezüge.
Das richtige Kopfkissen gegen einen verspannten Nacken finden
Die passende Matratze hast Du bereits gefunden. Nun geht es daran, den lästigen, morgendlichen Nackenschmerzen mit dem Kauf des richtigen Kissens entgegenzuwirken. Es gibt eigens sogenannte Nackenstützkissen (hier mehr dazu) oder orthopädische Kopfkissen. Solche Kissen sind speziell auf ihre Eigenschaften für eine gesunde Nackenstellung (siehe Illustration unten) beim Schlafen geprüft. Die Kissen verfügen über eine Einbuchtung für den Kopf, was automatisch zu einer guten Entspannung des Nackens in der Nacht führt.
Angeboten werden Kopfkissen für Seiten-, Bauch- und Rückenschläfer. Ein Kissen für eine bestimmte Schlafposition ist jedoch lediglich für die Einschlafphase hilfreich. Niemand bleibt die ganze Nacht auf dem Rücken, der Seite oder auf dem Bauch liegen. Der Mensch dreht sich ständig im Schlaf und nimmt die unterschiedlichsten Positionen. Doch in Studien wurde nachgewiesen, dass die meisten Menschen bevorzugt in einer Postion liegen (siehe folgende Grafik). Wichtig ist, dass Dein Kopf auf dem Kissen ein wenig einsinken kann und es fest genug ist, um den Nacken zu stützen, ohne dass Du das Gefühl hast auf einem Stein zu liegen.
Ein zu flaches Kissen oder gar der Verzicht auf ein Kopfkissen können das nicht bieten. Ist das Kissen aber zu weich, sinkt der Nacken mit ein und hat schon wieder eine falsche Stellung. Entgegen zum Halswirbelkissen, gibt es hochwertige Kopfkissen, die orthopädisch empfehlenswert sind. Die Hersteller solcher Kopfkissen können gewöhnlich anerkannte Studien nachweisen, auch medizinische Studien. Solche Nachweise und entsprechende Zertifikate werden Dir beim Kauf helfen.
Beim Kauf ist es wichtig die richtige Kissenhöhe zu wählen. Dafür habe ich einen eigenen Ratgeber geschrieben. Diesen findest Du hier: Die richtige Kissenhöhe für alle Schlafpositionen
Kopfkissen- und Matratzenbezüge
Nackenschmerzen und ein Gefühl nicht ausgeruht zu sein, können aber auch auf einen gestörten, unruhigen Schlaf verweisen. Allergien können sich jederzeit und in jedem Alter entwickeln. Du stellst fest, dass Du aufwachst und die Haut heftig juckt, Du nachts husten und niesen musst, die Nase läuft, ohne dass eine Erkältung die Schuld trägt?
Du hast morgens gerötete Augen? Dann solltest Du Dich auf eine Hausstaub-Milben-Allergie testen lassen. Stören allergische Symptome den Schlaf, führt das ebenso wie Schwitzen, Frieren, Schmerzen und mehr häufig zu verkrampfen Schlafstellungen. Davon ist der Nackenbereich meist am stärksten betroffen. Zu den lästigen allergischen Nebenwirkungen am Morgen kommen dann noch Nacken- und Kopfschmerzen.
Spannungsschmerz im Nacken nach dem Schlafen ist kein Schicksal. Mit der richtigen Matratze und einem guten, stützenden Kopfkissen, kannst Du etwas dagegen tun.